Erotik oder Pornographie?

Veröffentlicht am 30. April 2025 um 08:16

Das ist die ewige, aber derzeit wieder hochaktuelle Frage, die nicht nur philosophisch interessant ist, sondern durchaus auch rechtliche und geschäftliche Konsequenzen haben kann. Grundsätzlich ist es eine Sache der Auslegung, denn Sexualität ist ein ebenso weites Feld wie ihre Beschreibung - sei es in Bildern, Schriften oder Skulpturen.

Heutzutage legen Menschen Regeln fest, was sein darf und was nicht. Das ist natürlich auch gut und wünschenswert. Zum einen geht es um den Schutz der Jugend und zum anderen natürlich auch um gewisse Grenzen.

Doch eines muss man schon anmerken - niemand weiß, wie es im Schlafzimmer des Nachbarn zugeht und wer beim Sex noch nie Schwanz oder Möse gesagt hat, der werfe den ersten Stein.

Ein Anhaltspunkt z.B. ist die genaue Bechreibung sexueller Handlungen und die entsprechende Wortwahl.

Dazu kann man anmerken, dass die Zeit, wo man beim Sex das Licht abgedreht hat, längst vorbei ist und was die Wortwahl anbelangt - siehe oben. Viele Menschen reden beim Sex völlig anders als im täglichen Leben und so mancher/manchem entschlüpfen Wörter, die er angeblich vorher gar nicht gekannt hat.

Auch Praktiken zu beschreiben, die den sogenannten "Guten Gechmack" oder die "Gesellschaftlichen Werte" verletzen, kann als Pornogrphie eingestuft werden. Natürlich, nicht jeder steht auf Natursekt, aber weiß man, wer das ist? Anal ist auch nicht jedermanns Sache, aber es gibt Studien, dass 30 - 50% aller Frauen es zumindest schon einmal ausprobiert haben. Na und? Wer es mag, soll es tun und wem es gefällt, soll auch darüber lesen dürfen.

Wie detailiert man Szenen beschreibt, ist natürlich auch die Frage, aber ich finde, gerade das macht den Kick aus, gerade das bringt das Kopfkino in Bewegung und wieder kommen wir zum Punkt - detailreich ja, aber eben nicht geschmacklos. Es gibt so viele Namen für die Geschlechtsteile einer Frau, also muss man nicht unbedingt Fo... sagen, man kann sich auch zurücknehmen, wenn es um Geräusche, Gerüche und dgl. geht. Nicht alles, was man beschreiben kann, muss man ja auch tatsächlich haarklein darlegen. 

Ich bemühe mich immer zuerst um die Story, denn selbst bei Kurzgeschichten ist die das Wichtigste und der Sex ist sozusagen das Sahnehäubchen. Aber nur um die Fickszenen geht es bei mir nie - die sind immer in einer Geschichte verpackt und immer sind Gefühle im Spiel.

Ich halte die Diskussion für überspitzt. Was sein muss, ist der Jugendschutz, das ist überhaupt keine Frage. Was ebenso sein muss, ist das Verbot jedweder Darstellung von Sex mit Kindern oder Jugendlichen, von Inzest, von Sodomie - das sind alles Dinge, die mit Erotik oder Freude am Sex nichts zu tun haben. Aber wie und wann und wie oft erwachsene Menschen miteinander Sex haben und wie man das beschreibt, zeichnet, filmt oder sonstwie darstellt, das soll der Konsument entscheiden. Niemand wird gezwungen, sich irgendetwas anzusehen, was ihm nicht gefällt.

 


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